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„Ich will Freiheit beim Malen! - Kunst und Demenz“ |
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Von Hartmut Birkelbach (07.03.2012)
Außergewöhnliche Kunstausstellung mit Arbeiten von Eberhard Warns In der Zeit vom 11. März bis zum 15. April ist in der Auferstehungskirche am Kurpark in Bad Oeynhausen eine außergewöhnliche Ausstellung zu sehen: sie zeigt Arbeiten des Künstlers Eberhard Warns, die dieser in einer Zeit fortschreitender Demenz gestaltet hat. Und um das Thema Demenz geht es dann auch in einem vielfältigen Veranstaltungsangebot, das mit dieser Ausstellung verbunden ist.
Eberhard Warns (1927-2007) war Theologe und arbeitete nach einigen Jahren als Gemeinde- sowie als SchülerInnen- und Studierendenpfarrer in mehreren Leitungsfunktionen der ‚von Bodelschwinghschen Stiftungen' in Bethel. Ein Jahr nach seinem Eintritt in den Ruhestand zeigten sich erste Anzeichen einer Demenz, die in den folgenden 17 Jahren bis zu seinem Tod immer weiter fortschritt. In dieser schweren Zeit, in der so viele seiner großen geistigen und kommunikativen Fähigkeiten immer mehr nachließen, entdeckte er ganz neu seine künstlerischen Begabungen und fand in der Malerei eine großartige Möglichkeit, sich zumindest zeitweilig von den Fesseln seiner Erkrankung zu befreien, sich auszudrücken und mitzuteilen.
„Ich will Freiheit beim Malen!" – dieser Satz bildet einen Schlüssel zum
Verständnis seines Lebens und Arbeitens in diesen Jahren. Und über
seinen Tod hinaus geben zahlreiche abstrakte großformatige Arbeiten
Zeugnis von diesem Schaffen, das weit über den Rahmen
kunsttherapeutischer Bemühungen hinaus geht und auch bei
Kunstsachverständigen hohe Anerkennung genießt.
Diese Ausstellung wird am Sonntag, dem 11. März, um 10.00 Uhr mit einem
Gottesdienst und anschließenden Empfang eröffnet. Im Rahmen dieses
Empfanges wird die Witwe des Künstlers, Frau Else Natalie Warns aus
Berlin, die ihren Mann auch und gerade in dieser letzten Lebensphase
sehr intensiv begleitet hat, in die Ausstellung einführen und für
Gespräche zur Verfügung stehen.
Im Zusammenhang dieser Ausstellung bieten die Veranstalter – das
Kulturreferat „KuK!" des Kirchenkreises Vlotho, die Altstadtgemeinde Bad
Oeynhausen, das „Netzwerk Demenz" des Diakonischen Werkes und die
Altenheimseelsorge des Kirchenkreises Vlotho – eine Fülle von weiteren
Veranstaltungen an: so am Eröffnungstag, dem 11. März, ein „Forum
Demenz" mit unterschiedlichen Info-Materialien, Vorträgen und
Gesprächsangeboten, die um 17.00 Uhr in eine musikalische Lesung zu Arno
Geigers Buch „Der alte König in seinem Exil" münden (mit Textlesungen
von Benjamin Bloech und Josef Schmarsel sowie Musik von Uwe Thies).
An den darauffolgenden Donnerstagen stehen jeweils um 15.00 Uhr
Führungen durch die Ausstellungen und zwischen 14.30 und 16.30
Gesprächs- und Beratungsangebote für Angehörige von Menschen mit Demenz
auf dem Programm; am Mittwoch, dem 28. März, findet um 19.00 Uhr ein
Vortrags- und Gesprächsabend mit Frau Prof. Dr. Elke Hotze zum Thema
„Demenz als Herausforderung unserer Gesellschaft"statt, und am
Gründonnerstag, dem 5. April, um 15.30 Uhr ein Abendmahlsgottesdienst
für Menschen mit und ohne Demenz.
Alle Veranstaltungen finden in der Auferstehungskirche am Kurpark statt
und sind für alle Interessierten offen (der Eintritt ist frei und die
Auferstehungskirche ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet).
Weitere Informationen und Handzettel zu dem Veranstaltungsprogramm sind
bei Pfr. Hartmut Birkelbach im Kreiskirchenamt in Bad Oeynhausen
erhältlich – Tel. 05731/180534 und E-Mail:
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Freundeskreis Kirchenmusik |
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