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Die Wucht einer musikalischen Botschaft |
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Von Margaret Weirich (15.03.2017)
Ehrfurcht und Staunen nach der Aufführung von „The Peacemakers“
Kantorei und Jugendkantorei an der Auferstehungskirche unter
der Leitung von Kreiskantor Harald Sieger legten zusammen mit einem
Ensemble an Musikern einen fesselnden, überwältigenden Auftritt hin. Mit
der Aufführung „The Peacemakers“ des zeitgenössischen Komponisten Karl
Jenkins gelang es Ihnen, das Publikum zu berühren, zu bewegen und zu
begeistern.
An diesem Abend trugen die Sänger regenbogenfarbige Schals. Sie
erinnerten damit an das „Weite wirkt“ Festival in Halle im letzten Jahr.
Dort wurde „The Peacemakers“ von einem Projektchor mit 800 Sängern aus
der gesamten Landeskirche im Gerry Weber Stadion aufgeführt. Etwa 50
Mitglieder der Bad Oeynhausener Kantorei sangen damals mit. In der
intimeren Atmosphäre der Auferstehungskirche entfaltete die
Kantorei-Fassung eine ganz andere Wirkung.
Die Komposition „The Peacemakers“ bietet keine Erzählgeschichte,
sondern ist die Vertonung von verschiedenen Texten aus unterschiedlichen
Epochen und Kulturkreisen, die sich alle um das Thema Frieden drehen.
Frieden wird mal als Befehl, mal als Appell, mal als Vision, mal als
Mahnung in den Texten formuliert. Dementsprechend sind die musikalischen
Einflüssen und Stilrichtungen unterschiedlich. Die Herausforderung,
sich immer wieder auf die relativ schnell wechselnden Abschnitte
einzustellen, meisterten die Mitglieder der Kantorei und der
Jugendkantorei sowie die zahlreichen Musikern hervorragend.
Besonders bewegend war die „Fanfare“, in der das Wort „Frieden“ in
vielen verschiedenen Sprachen energisch vorgesungen, ja fast freudig
verkündet wird. Nach diesen eindrücklichen, starken Tönen kam direkt im
Anschluss der vertonte Text des englischen Dichters Percy Bysshe
Shelley, der „Frieden“ als Traum und Vision vermittelt. Musikalisch
zauberten dabei die gedämpfte Musik und der Gesang eine ganz besondere
Stimmung. Der lange und mühsame Weg zum Frieden wurde vom wiederholten
dumpfen Trommelschlag und fast monotonen Gesang im Stück „Let There Be
Justice for all“ nach einem Text von Nelson Mandela hörbar. Die
Solostücke vom Mezzosopran Marlene Gaßner dienten in der
Gesamtaufführung jeweils als Ruhepole.
Am Ende der Aufführung herrschte absolute Stille. Keiner wagte, den
Bann zu brechen, der sich über den Kirchenraum gelegt hatte. Erst als
Harald Sieger seinen Dirigentenstab niederlegte und sich verneigte,
jubelten die Zuhörer. Sie belohnten nicht nur die starke Leistung der
Sänger und Musiker, sondern auch ihren Mut, sich für die Botschaft des
Friedens in einer politisch angespannten Zeit einzusetzen. Regina
Köster, Vorsitzende des Freundeskreises für Kirchenmusik, fasste es
zusammen: „Wer bei die Aufführung „The Peacemakers“ nicht dabei war, hat
ein besonderes, einzigartiges Musikerlebnis verpasst.“
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Freundeskreis Kirchenmusik |
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