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Vielfalt mit musikalischem Überraschungseffekt |
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Von Sandra C. Siegemund (06.01.2016)
Drei virtuose Tastenkünstler in der Auferstehungskirche am Kurpark
Mächtig ins Staunen kamen die Zuhörer des Konzertes „Orgelmusik und mehr ...“ über die gebotene musikalische Vielfalt. Kreiskantor Harald Sieger eröffnete gemeinsam mit seinen ehemaligen Schülern Niklas Sikner und Martin Schmidt, die inzwischen beide selbst professionelle Musiker sind, die diesjährige Konzertsaison.
„Wieder hier zu musizieren, ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Wir drei haben schon früher gern gemeinsame Projekte gemacht. Jetzt sind wir quer durch Deutschland verteilt“, sagte Niklas Sikner, der inzwischen in Heidelberg heimisch ist. „Es ist schön, sich mal wieder zu treffen und gemeinsam ein Konzert auf die Beine zu stellen. Gleichzeitig auch spannend, denn in der Zwischenzeit hat sich jeder musikalisch weiterentwickelt“, stimmte ihm Martin Schmidt zu.
Solistisch, vierhändig und
sechsfüßig zogen die drei Künstler die Zuhörer in ihren Bann. Nach
einem festlichen Auftakt an der Orgel mit dem „Allegro moderato“ aus
Carl Czernys „Sonatine Nr. 1“ und der „Toccata“ aus Leon Boellmanns
„Suite gothique“ brachte Niklas Sikner die Anwesenden mit dem fröhlichen
„Little Shepards Cha-Ch-Cha“, in dem der zeitgenössische Komponist
Gerhardt Luchterhandt Sequenzen verschiedener Weihnachtslieder ertönen
lässt, zum Schmunzeln. Anschließend ließen Harald Sieger und Niklas
Sikner vierhändig an der Orgel und Martin Schmidt am Flügel bekannte
Melodien aus Edvard Griegs „Peer Gynt Suite“ und Claude Debussys „Suite
Bergamasque“ erklingen. Während Martin Schmidt mit Debussys gefühlvoll
schwebende Klängen faszinierte, boten die beiden Organisten mit der
Bearbeitung der „Morgenstimmung“ und „In der Halle des Bergkönigs“ ein
ungewöhnliches Klangerlebnis. Auch mit einem vierfüßig gespielten
Potpourri aus bekannten Walzermelodien von Johann Strauß (Sohn)
begeisterten die beiden Künstler an der Orgel.
Besondere
musikalische Momente und Überraschungseffekte bot „Arr!“ von Harald
Sieger, bei dem sich die drei Musiker im Kirchraum verteilten und sich
mit Orgel, Klavier, Cembalo und Pauken Akkorde und Sequenzen wie Bälle
zuspielten. „Der Titel erinnert an einen Piratenschrei“, sagte Harald
Sieger, und so klangen immer wieder Melodieteile aus Piratenfilmen an.
Nach lang anhaltendem Applaus verabschiedeten sich die drei Künstler mit
„dem bekannten Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“, arrangiert an
einer Orgel für sechs Füße mit vier Strophen nach den Mondphasen“, so
Harald Sieger. Bei Neumond sah man, wie die Organisten die Füße
bewegten, hörte aber nichts. Zum Finale erstrahlte dann der Vollmond in
festlichem Fortissimo.
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Freundeskreis Kirchenmusik |
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